Die besten Bücher für den Sommer

Wir haben die bekannte junge Schriftstellerin und langjährige RL-Anhängerin Rae DelBianco gebeten, uns die Bücher zu nennen, auf die sie sich in der kommenden Saison am meisten freut

Vor ein paar Wochen las ich einen Artikel über Ralph Laurens Lieblingsbücher und war sehr erfreut, darin auch einen Roman zu finden, der mir die Zeit der Ausgangsbeschränkungen versüßt hat: Wiedersehen mit Brideshead von Evelyn Waugh. Meine Ausgabe enthält auch einen später hinzugefügten Prolog von Waugh, der im Zweiten Weltkrieg diente und den Roman während seiner Beurlaubung verfasste. Er schreibt, in dieser Zeit der Entbehrungen habe er die geistige Reise an wunderschöne Orte mit gutem Essen und angenehmer Begleitung sehr genossen.

The Last Great Road Bum, von Héctor Tobar

Joe Sanderson dachte, er hätte das Patentrezept gefunden, um ein großes amerikanisches Epos zu schreiben: Wäre sein Leben spannend genug, könnte er damit jeden Roman füllen. Die große Reise konnte also beginnen: In den 1960er-Jahren ließ Sanderson seine Heimat, die landwirtschaftliche Hochburg Illinois, hinter sich und machte sich auf zu einem „Roadtrip durch die Geschichte”, der 20 Jahre dauern sollte. Der Trip führte ihn an die verschiedensten Orte, von Jamaika über Vietnam bis nach El Salvador, wo er sich Rebellen anschloss und letztendlich im Gefecht umkam. Sandersons Traum vom „großen amerikanischen Epos” war somit gestorben, doch 2008 fand Héctor Tobar Sandersons Tagebuch in El Salvador und hauchte dem Traum neues Leben ein: Er holte die Genehmigung von Sandersons Familie ein und verfasste dieses Buch. The Last Great Road Bum ist ein Abenteuerroman, der Jack Kerouac und Denis Johnson stolz machen würde – ein fesselnder Reisebericht und eine Ode an die Freiheit.

(Romanbiografie, Farrar, Straus and Giroux, ab 25. August)

World of Wonders, von Aimee Nezhukumatathil

Die erste Essaysammlung der preisgekrönten Dichterin Nezhukumatathil befasst sich ausgiebig mit alltäglichen Wundern auf unserem Planeten. Nezhukumatathil nimmt in ihren 30 Essays jeweils eine bestimmte Tier- oder Pflanzenart als Ausgangspunkt für Abstecher in ihre Biografie und setzt sich in diesen lebendig beschriebenen Mikrokosmen mit Themen wie Kindheit, Identität, Zugehörigkeit, Elternschaft und Erinnerung auseinander. Ob Glühwürmchen, die Erinnerungen an Sommerabende im ländlichen Westen des Bundesstaats New York aufkommen lassen, oder Mimosenblätter, die zum Nachdenken über Nähe anregen – die Essays glänzen mit ihrer gefühlsbetonten, greifbaren Lyrik und lassen uns die Welt aus einer ganz neuen, magischen Perspektive sehen. Genießen Sie die mit wunderschönen Illustrationen von Fumi Mini Nakamura ausgeschmückten Essays am besten häppchenweise, um die ruhigen und inspirierenden Momente voll auskosten zu können.

(Essays, Milkweed Editions, ab 11. August)

Filthy Beasts, von Kirkland Hamill

In seiner Biografie, einer modernen Variante von Wiedersehen mit Brideshead, nimmt uns Hamill mit auf eine Reise, die zum Schmökern auf der Sonnenliege einlädt. Der 8-jährige Hamill muss sich neu zurechtfinden – nach dem Abstieg aus der New Yorker Elite, verschuldet durch den finanziellen Ruin des Vaters und die Scheidung der Eltern, zieht seine Mutter mit ihm und seinen Brüdern auf die Bahamas. Dort lernen die Jungen, früh Verantwortung zu übernehmen: Da die Mutter zunehmend im Alkohol versinkt, müssen die Brüder selbst Essen auf den Tisch bekommen – und Hamill wird sich seiner Homosexualität bewusst, die in seinem Umfeld kaum akzeptiert wird. Filthy Beasts ist ein faszinierender Roman über das Erwachsenwerden. Er erzählt davon, wie wir uns für geliebte Menschen einsetzen, welchen Einfluss unser gesellschaftliches Umfeld auf uns hat und wie wir uns am Ende selber finden.

(Biografie, Avid Reader Press, ab 14. Juli)

Natural History, von Carlos Fonseca

Im zweiten Roman des spanischen Autors Fonseca dreht sich alles um die Zusammenarbeit eines Schmetterlingsexperten im naturgeschichtlichen Museum in New Jersey und einer mysteriösen, gefeierten Modedesignerin. Die Handlung beginnt, als der Museumsexperte nach dem Tod der Designerin mehrere Kuverts mit Dokumenten erhält. Sie verweisen auf eine geplante, aber nie realisierte Ausstellung zum Thema Mimikry und Tarnung in der Tierwelt – von den eulenartigen Augen auf Schmetterlingsflügeln bis hin zu den blätterähnlichen Körpern von Gottesanbeterinnen. In anderen Dokumenten geht es um die rätselhafte Vergangenheit der Designerin. Sie nehmen den Leser mit auf eine Reise von New York bis nach Zentralamerika, die nicht nur Familiendramen aufdeckt, sondern uns auch vor die Frage stellt, inwiefern Kleidung unsere Identität verhüllt oder preisgibt.

(Roman, Farrar, Straus and Giroux, ab 14. Juli)

Sisters, von Daisy Johnson

Man findet nur selten Romane, die den Spagat zwischen zwei Genres schaffen – und noch seltener Bücher, die das Beste aus zwei Welten kombinieren. Dieser literarische Krimi von Daisy Johnson, der bisher jüngsten „Man Booker Prize”-Finalistin, ist so detailliert, düster und spannend geschrieben, dass man jede Zeile voll auskosten möchte. Der fesselnde und gleichzeitig gefühlvolle Roman ist ein atmosphärischer Schmöker, der den Leser zunehmend in seinen Bann zieht. Mehrere Jahre nach dem Tod ihres Vaters ziehen July und September mit ihrer Mutter nach Settle House, ein düsteres, baufälliges britisches Landhaus, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Inmitten der Spinnweben und rostenden Blechdosen fühlen sich die Frauen zunehmend von einer mysteriösen Präsenz umgeben. Was sie nicht wissen: Das ist erst der Anfang.

(Fiction, Riverhead Books, ab 25. August)

Costalegre, von Courtney Maum

Costalegre erzählt in Tagebuchform vom Alltag der 15-jährigen Lara kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und basiert auf dem Leben der legendären amerikanischen Erbin und Kunstsammlerin Peggy Guggenheim und ihrer Tochter Pegeen. Laras Mutter, die Kunstsammlerin Leonora Calaway, möchte mehreren surrealistischen Künstlern in einem abgeschiedenen Paradies Zuflucht vor dem bevorstehenden Krieg in Europa bieten, damit diese weiterhin künstlerisch tätig sein können. Lara ist selbst eine begabte Künstlerin, sehnt sich jedoch in erster Linie nach dem Verständnis und der Liebe ihrer Mutter. Ihr Tagebuch bietet Einblicke in eine wunderbar detailliert beschriebene Naturwelt, die Eigenheiten von Künstlern und das Wesen der Kunst – und der Liebe.

(Fiction, Tin House, als Taschenbuch ab 14. Juli)

Owls of the Eastern Ice, von Jonathan C. Slaght

2006 reist ein Student der University of Minnesota in die russische Region Primorje, um dort für seine Doktorarbeit zu forschen. Sein Thema ist die Erhaltung des Riesenfischuhus, eine scheue Uhuart, die dreimal so groß wird wie der amerikanische Virginiauhu. Was der Student bei seiner Ankunft noch nicht ahnt: In den folgenden Monaten wird er in der rauen Wildnis immer wieder ums Überleben kämpfen. Dieses Sachbuch nach wahrer Begebenheit liest sich wie ein Abenteuerroman und berichtet von Stürzen ins Schmelzwasser, Temperaturen weit unter Null, Wildfeuern, Sibirischen Tigern und schroffen Kerlen, die einen Eimer Elchfleisch als Begrüßungsgeschenk mitbringen. Im Stil von Jack London und J.A. Baker begeistert das Buch mit zahlreichen mutigen Momenten und einer Liebe zur unberührten Natur.

(Sachbuch, Farrar, Straus, and Giroux, ab 4. August)

The Last Great Road Bum, von Héctor Tobar

Joe Sanderson dachte, er hätte das Patentrezept gefunden, um ein großes amerikanisches Epos zu schreiben: Wäre sein Leben spannend genug, könnte er damit jeden Roman füllen. Die große Reise konnte also beginnen: In den 1960er-Jahren ließ Sanderson seine Heimat, die landwirtschaftliche Hochburg Illinois, hinter sich und machte sich auf zu einem „Roadtrip durch die Geschichte”, der 20 Jahre dauern sollte. Der Trip führte ihn an die verschiedensten Orte, von Jamaika über Vietnam bis nach El Salvador, wo er sich Rebellen anschloss und letztendlich im Gefecht umkam. Sandersons Traum vom „großen amerikanischen Epos” war somit gestorben, doch 2008 fand Héctor Tobar Sandersons Tagebuch in El Salvador und hauchte dem Traum neues Leben ein: Er holte die Genehmigung von Sandersons Familie ein und verfasste dieses Buch. The Last Great Road Bum ist ein Abenteuerroman, der Jack Kerouac und Denis Johnson stolz machen würde – ein fesselnder Reisebericht und eine Ode an die Freiheit.

(Romanbiografie, Farrar, Straus and Giroux, ab 25. August)

World of Wonders, von Aimee Nezhukumatathil

Die erste Essaysammlung der preisgekrönten Dichterin Nezhukumatathil befasst sich ausgiebig mit alltäglichen Wundern auf unserem Planeten. Nezhukumatathil nimmt in ihren 30 Essays jeweils eine bestimmte Tier- oder Pflanzenart als Ausgangspunkt für Abstecher in ihre Biografie und setzt sich in diesen lebendig beschriebenen Mikrokosmen mit Themen wie Kindheit, Identität, Zugehörigkeit, Elternschaft und Erinnerung auseinander. Ob Glühwürmchen, die Erinnerungen an Sommerabende im ländlichen Westen des Bundesstaats New York aufkommen lassen, oder Mimosenblätter, die zum Nachdenken über Nähe anregen – die Essays glänzen mit ihrer gefühlsbetonten, greifbaren Lyrik und lassen uns die Welt aus einer ganz neuen, magischen Perspektive sehen. Genießen Sie die mit wunderschönen Illustrationen von Fumi Mini Nakamura ausgeschmückten Essays am besten häppchenweise, um die ruhigen und inspirierenden Momente voll auskosten zu können.

(Essays, Milkweed Editions, ab 11. August)

Filthy Beasts, von Kirkland Hamill

In seiner Biografie, einer modernen Variante von Wiedersehen mit Brideshead, nimmt uns Hamill mit auf eine Reise, die zum Schmökern auf der Sonnenliege einlädt. Der 8-jährige Hamill muss sich neu zurechtfinden – nach dem Abstieg aus der New Yorker Elite, verschuldet durch den finanziellen Ruin des Vaters und die Scheidung der Eltern, zieht seine Mutter mit ihm und seinen Brüdern auf die Bahamas. Dort lernen die Jungen, früh Verantwortung zu übernehmen: Da die Mutter zunehmend im Alkohol versinkt, müssen die Brüder selbst Essen auf den Tisch bekommen – und Hamill wird sich seiner Homosexualität bewusst, die in seinem Umfeld kaum akzeptiert wird. Filthy Beasts ist ein faszinierender Roman über das Erwachsenwerden. Er erzählt davon, wie wir uns für geliebte Menschen einsetzen, welchen Einfluss unser gesellschaftliches Umfeld auf uns hat und wie wir uns am Ende selber finden.

(Biografie, Avid Reader Press, ab 14. Juli)

Natural History, von Carlos Fonseca

Im zweiten Roman des spanischen Autors Fonseca dreht sich alles um die Zusammenarbeit eines Schmetterlingsexperten im naturgeschichtlichen Museum in New Jersey und einer mysteriösen, gefeierten Modedesignerin. Die Handlung beginnt, als der Museumsexperte nach dem Tod der Designerin mehrere Kuverts mit Dokumenten erhält. Sie verweisen auf eine geplante, aber nie realisierte Ausstellung zum Thema Mimikry und Tarnung in der Tierwelt – von den eulenartigen Augen auf Schmetterlingsflügeln bis hin zu den blätterähnlichen Körpern von Gottesanbeterinnen. In anderen Dokumenten geht es um die rätselhafte Vergangenheit der Designerin. Sie nehmen den Leser mit auf eine Reise von New York bis nach Zentralamerika, die nicht nur Familiendramen aufdeckt, sondern uns auch vor die Frage stellt, inwiefern Kleidung unsere Identität verhüllt oder preisgibt.

(Roman, Farrar, Straus and Giroux, ab 14. Juli)

Sisters, von Daisy Johnson

Man findet nur selten Romane, die den Spagat zwischen zwei Genres schaffen – und noch seltener Bücher, die das Beste aus zwei Welten kombinieren. Dieser literarische Krimi von Daisy Johnson, der bisher jüngsten „Man Booker Prize”-Finalistin, ist so detailliert, düster und spannend geschrieben, dass man jede Zeile voll auskosten möchte. Der fesselnde und gleichzeitig gefühlvolle Roman ist ein atmosphärischer Schmöker, der den Leser zunehmend in seinen Bann zieht. Mehrere Jahre nach dem Tod ihres Vaters ziehen July und September mit ihrer Mutter nach Settle House, ein düsteres, baufälliges britisches Landhaus, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Inmitten der Spinnweben und rostenden Blechdosen fühlen sich die Frauen zunehmend von einer mysteriösen Präsenz umgeben. Was sie nicht wissen: Das ist erst der Anfang.

(Fiction, Riverhead Books, ab 25. August)

Costalegre, von Courtney Maum

Costalegre erzählt in Tagebuchform vom Alltag der 15-jährigen Lara kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und basiert auf dem Leben der legendären amerikanischen Erbin und Kunstsammlerin Peggy Guggenheim und ihrer Tochter Pegeen. Laras Mutter, die Kunstsammlerin Leonora Calaway, möchte mehreren surrealistischen Künstlern in einem abgeschiedenen Paradies Zuflucht vor dem bevorstehenden Krieg in Europa bieten, damit diese weiterhin künstlerisch tätig sein können. Lara ist selbst eine begabte Künstlerin, sehnt sich jedoch in erster Linie nach dem Verständnis und der Liebe ihrer Mutter. Ihr Tagebuch bietet Einblicke in eine wunderbar detailliert beschriebene Naturwelt, die Eigenheiten von Künstlern und das Wesen der Kunst – und der Liebe.

(Fiction, Tin House, als Taschenbuch ab 14. Juli)

Owls of the Eastern Ice, von Jonathan C. Slaght

2006 reist ein Student der University of Minnesota in die russische Region Primorje, um dort für seine Doktorarbeit zu forschen. Sein Thema ist die Erhaltung des Riesenfischuhus, eine scheue Uhuart, die dreimal so groß wird wie der amerikanische Virginiauhu. Was der Student bei seiner Ankunft noch nicht ahnt: In den folgenden Monaten wird er in der rauen Wildnis immer wieder ums Überleben kämpfen. Dieses Sachbuch nach wahrer Begebenheit liest sich wie ein Abenteuerroman und berichtet von Stürzen ins Schmelzwasser, Temperaturen weit unter Null, Wildfeuern, Sibirischen Tigern und schroffen Kerlen, die einen Eimer Elchfleisch als Begrüßungsgeschenk mitbringen. Im Stil von Jack London und J.A. Baker begeistert das Buch mit zahlreichen mutigen Momenten und einer Liebe zur unberührten Natur.

(Sachbuch, Farrar, Straus, and Giroux, ab 4. August)

Die begeisterte Jägerin, Naturkundlerin und ehemalige Landwirtin RAE DELBIANCO ist Autorin des Romans Rough Animals und derzeit als Grisham-Fellow an der University of Mississippi tätig.
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